Projekte
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MOSAIC (Meta-Analysis of School Activities Influencing Civic Competencies)
Das Projekt untersucht den Zusammenhang zwischen schulischen Faktoren und politischen Kompetenzen, Einstellungen und Verhaltensweisen (Active Citizenship) im Jugendalter, welches als eine besonders sensible Entwicklungsphase im politischen Sozialisationsprozess gilt. Da junge Menschen einen Großteil ihres Alltags in Bildungseinrichtungen verbringen, deren erklärtes Ziel es ist, mündige Bürger/innen zu erziehen, wird der Schule eine entscheidende Rolle in diesem Prozess zugesprochen. Der Zusammenhang zwischen schulischen Erfahrungen und Active Citizenship gilt empirisch als bestätigt. Der Blick in den Kontext Schule verdeutlicht jedoch die Vielfalt schulischer Faktoren. Diese umfassen sowohl curriculare (z.B. Stundenanzahl, besprochene Inhalte, Wertschätzung des Fachs) als auch strukturelle und klimatische Charakteristika (z.B. schulische Mitbestimmungsmöglichkeiten, Unterrichtsklima, Beziehungsklima). Diese Diversität erschwert es wiederum, generalisierende Schlussfolgerungen darüber zu ziehen, inwiefern curriculare und strukturell/ klimatische Faktoren im Allgemeinen (z.B. ein allgemein demokratischer Schulkontext) oder nur spezifische Facetten davon (z.B. konkrete schulische Mitbestimmungsmöglichkeiten) breitbandig mit mehreren oder nur mit spezifischen politischen Kompetenzen, Einstellungen und Verhaltensweisen einhergehen. Des Weiteren wurde bisher kaum systematisch untersucht, inwiefern schulische Effekte über die Zeit Bestand haben und ob manche Schüler/innen mehr von bestimmten Schulerfahrungen profitieren als andere. Das Ziel des beantragten Projekts ist daher eine Metaanalyse, welche die quantitativen Befunde zum Wirken schulischer Faktoren auf die politische Entwicklung Jugendlicher systematisch zusammenträgt. Während der 24-monatigen Laufzeit sollen im Besonderen zwei Unterziele adressiert werden: Erstens, die Testung der Signifikanz und Generalisierbarkeit schulischer Effekte auf inhaltlicher Ebene (betrachtete Indikatoren von schulischen Faktoren und Active Citizenship), kontextueller Ebene (Vergleich von Effekten auf individueller und Klassenebene) und messzeitlicher Ebene (Vergleich von quer- und längsschnittlichen Mustern). Zweitens, die Testung, ob Zusammenhänge zwischen schulischen Faktoren und Active Citizenship durch Alter, Geschlecht sowie den sozioökonomischen, kulturellen und familialen Hintergrund der Schüler/innen moderiert werden. Die metaanalytische Integration empirischer Befunde wird zu einem tieferen Verständnis der Rolle schulischer Faktoren beitragen, bestehende Lücken in der Literatur systematisch identifizieren und zudem ein differenziertes Bild darüber ermöglichen, inwiefern schulische Erfahrungen bestehende Unterschiede (z.B. aufgrund sozio-demographischer Faktoren) kompensieren oder verstärken. Dieses Verständnis kann wiederum Optionen aufzeigen, wie Schüler/innen unabhängig ihres Geschlechts, kulturellen Hintergrunds oder Bildungsniveaus für politische Themen sensibilisiert werden können.
Leitung: Katharina Eckstein & Peter Noack
Mitarbeiter/innen: Angelika Lichtwer & Sebastian Schulz
Kontakt: Mosaic@uni-jena.de
Gepris: https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/400343919Externer Link
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JUROP - Jugend und Europa: Zwischen Zusammenhalt und Polarisierung
TP: Individuelle und kontextuelle Effekte auf europa-bezogene und populistische Einstellungen im Jugendalter
Junge Menschen von heute leben nicht nur in der Europäische Union (EU), sie spielen auch eine wichtige Rolle mit Blick auf die zukünftige Gestaltung der Gemeinschaft und deren Zusammenhalt. Doch wie erleben die Jugendlichen in Deutschland den Zusammenhalt in Europa bzw. der Europäischen Union überhaupt? Was wissen Sie über europa- und EU-bezogene Sachverhalte? Inwieweit engagieren sie sich (politisch) in diesem Bereich oder inwieweit spielen europabezogene Sachverhalte in ihrem alltäglichen Leben eine Rolle (z.B. Reisen, grenzüberschreitende Freundschaften, Schüleraustausch)? Im Zentrum des im Rahmen des BMBF-Förderschwerpunkts „Zusammenhalt in Europa“ geförderten Projekts stehen die europa- und EU-bezogenen Orientierungen und Verhaltensweisen der Jugendlichen sowie individuelle und kontextuelle Faktoren, die darauf Einfluss nehmen. Auf individueller Ebene werden beispielsweise Indikatoren der allgemeinen politischen Entwicklung sowie die Empfänglichkeit für populistische Haltungen betrachtet. Auf Kontextebene werden familiäre und peer-bezogene ebenso wie mediale Einflüsse in das Erklärungsmodell einbezogen. Besonderes Interesse gilt zudem dem Kontext Schule als bedeutsamer Lernort sowie Vermittlungsinstanz mit erheblicher Reichweite. Ziel ist es, Ansatzpunkte für die Unterstützung und Förderung demokratiestärkender Einstellungen und Verhaltensweisen zu identifizieren.
Zur Untersuchung der Fragestellungen verfolgt das Projekt einen Mixed-Method-Ansatz und verbindet qualitative und quantitative Forschungsmethoden (Fokusgruppeninterviews, Längsschnittstudie kombiniert mit einer smartphone-basierten Daily-Diary-Study mit Schülerinnen und Schülern, Querschnittsstudie mit Lehramtsstudierenden). Darüber hinaus sind eine Reihe an Transferaktivitäten (Bar Camp, Workshops, Projektwochen) geplant, die sich insbesondere an Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren richten. Hierbei sollen Tools und Materialien entwickelt werden, die auch in Zukunft in der schulischen und zivilgesellschaftlichen Sozialisation Anwendung finden können.
Das Projekt wird als Verbundprojekt in enger Zusammenarbeit mit der AG interkulturelle Psychologie an der Universität Duisburg-Essen (Projektleitung: Prof. Dr. Philipp JugertExterner Link) und dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (Projektleitung: Dr. Janine DiekmannExterner Link) durchgeführt.
Projektleitung an der FSU Jena: Prof. Dr. Peter Noack, Dr. Katharina Eckstein
Mitarbeiterin an der FSU Jena: Dr. Astrid Körner
Kontakt: jurop@uni-jena.de
Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter der dem Förderkennzeichen 01UG2103A (12/2020 bis 11/2023).
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PIRATS (Personality, Identity, and Relationship Experiences in Adolescent Trajectories)
Im Zentrum des Projekts steht die Untersuchung von Zusammenhängen zwischen der Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung von Schülern im Jugendalter und Erfahrungen bei einem durch den American Field Service organisierten Auslandsjahr. Selektions- und Sozialisationsprozesse werden auf der Basis längsschnittlicher Daten untersucht, die von der Zeit vor der Abreise bis ein halbes Jahr nach der Rückkehr erfasst werden. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Rolle, die Veränderungen im Beziehungsnetzwerk der Schüler zukommt. Bei einer Teilgruppe der Teilnehmer werden darüber hinaus Anpassungsprozesse im Gastland über ein elektronisches Tagebuch, das die Jugendlichen in den ersten Wochen nach der Ankunft führen.
Leitung: Franz Neyer und Peter Noack
Mitarbeiterin: Henriette Greischel
Link zur Projekthomepage: http://www.pirats.uni-jena.de/info.htmlExterner Link -
KOMPASS - Absolventenstudie der Universität Jena
Die Kompass-Studie ist ein bundesweit angelegtes Online-Forschungsprojekt zur Untersuchung der Lebens- und Berufswege junger Erwachsener nach einem Hochschulstudium, das gemeinsam von Forschern am Institut für Psychologie der FSU durchgeführt wird. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Bedingungen und Konsequenzen geographischer Mobilität. Mobilitätserfahrungen können die Identität eines Menschen bereichern, aber auch in Frage stellen. Gleichzeitig kann die Identität eines Menschen ausschlaggebend dafür sein, ob überhaupt Mobilitätsentscheidungen gefällt werden. Mit dem Projekt soll die Grundlage für ein Forschungsprogramm gelegt werden, in dem erstmals Mobilität systematisch aus entwicklungs-, persönlichkeits- und sozialpsychologischer Perspektive untersucht wird. Die Langzeitstudie wird vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (TMBWK) gefördert.
Leitung (Jena): Franz Neyer, Andreas Beelmann, Thomas Kessler, Bärbel Kracke, Peter Noack & Klaus Rothermund
Mitarbeiterin: Elisabeth Schubach
Link zur Projekthomepage: https://kompass-studie.de/ -
Processes Influencing Democratic Ownership and Participation PIDOP
Als EU FP7 Collaborative Research Project geht das interdisziplinäre Forschungsvorhaben dem Umfang und Bedingungsfaktoren der sozialen und politischen Partizipation in den beteiligten Ländern nach. Das besondere Interesse gilt der Teilhabe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, von Frauen sowie von Migranten bzw. Mitgliedern ethnischer Minderheiten. Vor dem Hintergrund der Analyse vorhandener Vergleichsdaten sowie politischer Entscheidungen bzw. gesetzlicher Regelungen findet eine parallele Fragebogenuntersuchung in den Teilnehmerländern statt, ergänzt durch Fokusgruppen und Einzelinterviews. Neben England, wo an der University of Surrey das Gesamtprojekt koordiniert wird, und Nordirland als weiterem britischen Standort umfasst das Konsortium Arbeitsgruppen in Belgien, Schweden, der Tschechischen Republik, Portugal, Italien, der Türkei und Deutschland.
Leitung (Jena): Peter Noack
Mitarbeiter (Jena): Philipp Jugert -
Bewältigung und Balancierung von Berufs- und Partnerschaftszielen im frühen Erwachsenenalter
In Zusammenarbeit mit Kollegen von der Universität Mainz wird das von der DFG geförderte Projekt zu Beruf und Partnerschaft bei jungen Erwachsenen durchgeführt, das drei verknüpfte Teilstudien umnfasst. Dabei sollen prospektive Spannungen oder erlebte (bei schon berufstätigen bzw. in einer Partnerschaft stehenden jungen Erwachsenen) zwischen den beiden Lebensbereichen ermittelt und untersucht werden, welche Lösungswege die jungen Frauen und Männer gehen. Der Startpunkt ist ein Online-Survey mit 2 - 3000 Teilnehmern. Von diesen nimmt in der Folge eine Teilstichprobe an einer längsschnittlichenFragebogenstudie teil. Schließlich soll eine kleine Zahl nach ihren Fragebogenauskünften ausgewählter Teilnehmer in Interviews zu ihren Planungen, den als relevant erachteten Einflussfaktoren und Gründen für biographiebezogene Entscheidungen befragt werden.
Leitung (Jena): Peter Noack
Mitarbeiterin (Jena): Alexandra Standke -
Schule und Toleranz
Schulbasierte Einflüsse auf die politisch-soziale Toleranz von Schülern im Jugendalter stehen im Zentrum des Projekts, das als Teil einer DFG-Forschergruppe realisiert wird. Dabei sollen sowohl Effekte des Fachunterrichts als auch fachunspezifischer Bedingungen wie Erfahrungen von Toleranz und Partizipation auf soziale Einstellungen und Handlungsbereitschaft geprüft werden. Eine wesentliche Annahme lautet,dass gerade die Erfahrung von Demokratie im Kleinen zur Sozialisation mündiger Bürger beiträgt. Gleichzeitig wird das Zusammenwirken schulischer und familialer Einflüsse untersucht. Dies geschieht im längsschnittlichen Format mit einer Teilnehmergruppe von rund 1300 Schülern, die bei der ersten Befragung sechste, achte und zehnte Klassen von Regelschulen und Gymnasien in Thüringen besuchten. Ebenfalls befragt wurden die Eltern, ein Geschwisterkind sowie Lehrer und Schulleiter. Das Untersuchungsdesign ist so angelegt, dass mehr ebeneanalytische Auswertungen Einblicke geben können, die über das subjektive Erleben der schulischen Umwelt durch die Schülerhinausgehen. Eine ergänzende quasiexperimentelle Studie prüftspezifischer Effekte des Fachunterrichts auf Wissen und Einstellungen von Schülern. Experimentell wird zusätzlich die Validität der zentralen Fragebogeninstrumente untersucht. Nach der ersten Befragungswelle der Hauptuntersuchung 2003 sind bislang noch zwei weitere Erhebungen im Jahresabstand geplant.
Leitung: Peter Noack
Mitarbeiter: Burkhard Gniewosz -
Erwachsene und ihre Eltern
Gegenstand des DFG-Projekts ist die Beziehung zwischen Personen im frühen und mittleren Erwachsenenalter und ihren Eltern. Das Projektgründet sich auf die individuationstheoretische Konzeption zur Beziehungsentwicklung zwischen Eltern und Kindern, wonach die Beziehungstabil durch hohe emotionale Verbundenheit geprägt ist. Zugleich wird postuliert, dass mit Beginn der Adoleszenz die Partnerschaftlichkeitzwischen Eltern und Kind zunimmt, so dass die Beziehung im Erwachsenenalter in einen Zustand von gleichberechtigter Symmetrieeinmündet. Im Projekt sollen diese Annahmen geprüft werden. Es wird weiter gefragt, welche Faktoren zu einer Umgestaltung der Beziehungführen, wobei insbesondere an biographische Übergänge, wie den Berufseintritt oder die Elternschaft des Kindes, zu denken ist. Dazuwurden von "Kindern" und Eltern relevante Beziehungsmerkmale in Verbindung mit potenziellen Beziehungsdeterminanten und -folgenerfragt. Um Mechanismen der Beziehungsveränderung zu untersuchen,wurden zudem Tagebuchdaten erhoben und verbale Interaktionenbeobachtet. Das an sich querschnittliche Vorgehen wurde mit einerkurzen Längsschnittstudie an dem entwicklungsrelevanten Übergang vom Studium in den Beruf kombiniert. Die Auswertungen bestätigen, dass die Eltern-Kind-Beziehung auch im Erwachsenenalter noch Veränderungenunterworfen ist. Diese betreffen zum einen den erwarteten Zuwachs an Symmetrie, zum anderen aber auch Varianz in der Verbundenheit. So nimmtmit dem Übergang in den Beruf die Affektivität zu, die Konflikthaftigkeit ab. In den Tagebuch-Daten zeigen sich vielfältigeFormen sozialer Unterstützung in Intergenerationenbeziehungen, die inZusammenhang mit der durch die Kinder und Eltern erlebten Individuationsmerkmalen gesetzt werden.
Leitung: Heike Maria Buhl & Peter Noack
Mitarbeiterinnen: Diana Rieger, Susan Burgau, Tabea Sporer, Berit Scholwin -
Sozial-kognitive Perspektivenübernahmefähigkeit als Konstituente der Lesekompetenz
Gegenstand des Projekts ist das Verständnis von Lesekompetenz. Aufbauend auf kognitionspsychologischen Arbeiten wird die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme als eine wesentliche Voraussetzung und Teilkomponente von Lesekompetenz betrachtet. Perspektivenübernahme ist erforderlich, um die für eine Aufgabe relevanten Informationen herauszuarbeiten, mit dem Text verbundenen Intentionen zu erkennen oder den räumlichen bzw. argumentativen Blickpunkt eines Protagonisten einzunehmen. Als Vorarbeiten eines Förderprogramms zur Perspektivenübernahme beim Lesen wird derzeit der korrelative Zusammenhang von sozial-kognitiver Perspektivenübernahme und Lesekompetenz im Vor- und Grundschulalter untersucht. In weiteren Schritten sollen Perspektivenübernahmeprozesse angeregt werden, um ihre Wirkung auf die Lesekompetenz zu prüfen.
Leitung: Heike Maria Buhl
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Partizipation in organisierten Gruppen und psychosoziale Anpassung Jugendlicher
Am Beispiel religiös orientierter und Sportgruppen werden Einflüsse organisierter Freizeitaktivitäten im Jugendalter auf Aspekte der psychischen und somatischen Gesundheit untersucht werden. Ein erstes Anliegen des von der DFG geförderten Projekts ist, Selektionseffekte, die auf den familialen Hintergrund zurückgehen, von genuinen Einflüssen der Gruppenerfahrungen zu trennen. In einem zweiten Schritt wird die Bedeutsamkeit der inhaltlichen Prägung der Gruppenaktivitäten einerseits und der Gruppen- sowie Aktivitätsmerkmale andererseits analysiert. Zu diesem Zweck werden ab Herbst 2005 jugendliche Mitglieder von rund 60 Gruppen über zunächst zwei Messzeitpunkte befragt. Weiterhin sollen die Gruppenbetreuer sowie die Eltern in die Befragung einbezogen werden. Im Vorlauf zur Hauptstudie wurden Interviews mit Experten aus dem Bereich der kirchlichen und Sportjugendarbeit durchgeführt.
Leitung: Peter Noack
Mitarbeiterin: Tabea Sporer -
Alltagsinteraktionen und die Entwicklung von Autonomie im frühen Jugendalter
Alltagsinteraktionen und die Entwicklung von Autonomie im frühen Jugendalter
(abgeschlossen)In der von der DFG geförderten Längsschnittstudie "Jugendgespräche"wurden über drei Meßzeitpunkte im Jahresabstand Beobachtungs- und Fragebogendaten gesammelt, die Auskunft geben sollten überVeränderungen von Familien- und Freundschaftsbeziehungen im frühen Jugendalter sowie deren Zusammenhänge mit dem Selbstkonzept und der Autonomie Jugendlicher. Im Zentrum standen Mikroanalysen von Gesprächen, die die Jugendlichen jeweils mit ihren beiden Eltern bzw.ihrem/r besten Freund/in geführt haben. Die Fragebogendatenbeispielsweise zur Beziehungsqualität und zum Selbstkonzept erlaubten, die Perspektiven der Beziehungspartner gegenüberzustellen.
Leitung: Peter Noack
Mitarbeiter: Michael Fingerle -
Close Relationships and Psychosocial Adjustment in Adolescence and Early Adulthood
Das Projekt "Close Relationships and Psychosocial Adjustment" ging Beziehungsmustern im Jugendalter und frühen Erwachsenenalter nach. Inzwei von der Johann-Jacobs-Stiftung geförderten Arbeitsschritten wurden querschnittlich 12- bis 30jährige zu verschiedenen Aspekten ihrer Beziehungen zu Müttern, Vätern und Freunden befragt. Ein Anliegen warzu prüfen, inwieweit altersspezifische Unterschiede in sozioemotionalenund strukturellen Beziehungsmerkmalen im Einklang mit Annahmen der Individuationstheorie stehen. Daneben interessierten altersgradierte Unterschiede in den relativen Einflüssen der verschiedenen Beziehungspartner auf Problemverhalten sowie weitere Aspekte einergelungenen oder mißlungenen psychosozialen Anpassung. Eine Parallelstudie in den USA (Laursen, Florida Atlantic University) bot die Gelegenheit, die Generalisierbarkeit der Befunde im Kulturvergleichzu analysieren.
Leitung: Peter Noack
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Individuation und sozialer Wandel
Kurz nach der deutschen Vereinigung wurden die Arbeiten im Rahmen des Projekts "Individuation und sozialer Wandel" aufgenommen. Der ersten Erhebung im Winter 1992 folgten im Jahresabstand fünf weitere, an denen Familien mit Jugendlichen (1. Messzeitpunkt: 15 Jahre) in Ost- und Westdeutschland teilnahmen. Sie dienten dazu, Zusammenhänge zwischen Erfahrungen des sozialen Wandels, Aspekten von Familienbeziehungen sowie Individualmerkmalen der Jugendlichen und ihrer Eltern zuuntersuchen. Eine Kernannahme lautete, dass beschleunigter sozialer Wandel sich nachteilig auf die familialen Beziehungen und vermittelt darüber auf die Familienmitglieder auswirkt. Von besonderem Interesseist dabei der Übergang der Jugendlichen von der Schule in die berufliche Ausbildung und schließlich die Berufstätigkeit sowiepolitische und gesellschaftsbezogene Haltungen, die zusammenfassend als 'Weltoffenheit' bezeichnet werden können. Neben schriftlichen Befragungen der gesamten Stichprobe wurden in einer kleineren Gruppevon Familien auch Verhaltensbeobachtungen durchgeführt, um detailliertere Einblicke in die familiale Interaktion zu gewinnen. Die Untersuchung wurde in Zusammenarbeit mit Kollegen an den Universitäten Mannheim und Leipzig durchgeführt und von der DFG gefördert. Erhebungen in Großbritannien und der Tschechischen Republik ermöglichten zuuntersuchen, inwieweit Ergebnismuster typisch für die Situation in Deutschland nach der Vereinigung sind. Auch wenn das Projekt schon seit einiger Zeit abgeschlossen ist, bleiben der reiche Datensatz invielfacher Hinsicht interessant und werden auch heute noch zu weiterführenden Analysen herangezogen
Leitung: Manfred Hofer, Peter Noack, Elke Wild, Bärbel Kracke
Mitarbeiter: Maren Oepke, Bernd Puschner -
Wert und Nützlichkeit von Bildung
Im Rahmen des DFG-Schwerpunktpogramms "Bildungsqualität von Schule" richtete sich das Projekt auf Einstellungen und Überzeugungen von Schülern zu Bildung, speziell auch im mathematischen Bereich. Wesentliche Fragen galten den familialen und schulischen Bedingungendieser Orientierungen, und ihren Konsequenzen für das Lernverhalten und die erzielten Leistungen. Empirisch stand eine Längsschnittstudie im Zentrum, die mit rund 1100 Schülern an Thüringer Regelschulen und Gymnasien begonnen wurde, als diese zu Beginn des fünften Schuljahresgerade in die weiterführende Schule gekommen waren. Eine zweite Befragung eineinhalb Jahre später um die Mitte des sechsten Schuljahresherum gab der Untersuchung eine längsschnittliche Dimension.Gleichzeitig wurden sowohl die Eltern der Schüler, ein Geschwisterkindsowie Fachlehrer und Schulleiter befragt. Das Stichprobendesign erlaubt Mehrebenenanalysen, die Einflüsse auf Schul- und Klassenebene von solchen auf der Ebene individueller Wahrnehmungen trennen können. Auswertungen bestätigen erhebliche Unterschiede zwischen den Schülernin Abhängigkeit vom sozioökonomischen Status der Familie und dembesuchten Schultyp, weisen aber gleichzeitig darauf hin, dassozial-klimatische Bedingungen in der Schulklasse einen Einfluss selbstauf die standardisiert erfasste Leistungsentwicklung nehmen.
Leitung: Peter Noack
Mitarbeiter: Juliane Strecker, Burkhard Gniewosz -
Sozialisation in unterschiedlichen Familientypen: Kernfamilien, Ein-Elternteilfamilien und Stieffamilien in Ost- und Westdeutschland
Seit November 1998 beteiligt sich die Abteilung an einer umfänglichen,von der DFG geförderten Längsschnittuntersuchung zu Sozialisationsbedingungen in Familien unterschiedlicher Struktur aus Ost- und Westdeutschland, die von Kollegen an der Universität München (Sabine Walper & Klaus A. Schneewind) initiiert wurde. Hauptanliegen ist die Prüfung von Annahmen zu psychologischen Prozessen, die mehrfach beobachtete Unterschiede zwischen derpsychosozialen Anpassung von Kindern aus biologischen Kernfamilien und anderen Familientypen aufklären könnten. Ausgehend von einer Pilotstudie an einigen Tausend Schülern zwischen Präadoleszenz und spätem Jugendalter in den Großräumen München sowie Ruhrgebiet und Leipzig, Halle, Dresden wurde eine Hauptstichprobe von ca. 800 Familiengebildet, die an vier (West) bzw. drei (Ost) Fragebogen- und Interviewerhebungen über den Zeitraum von fast sieben Jahrenteilnahmen. Neben dem Wunsch, zu einem umfassenderen und vielschichtigeren Bild zu gelangen, war die Entscheidung, ost- und westdeutsche Teilstichproben in der Untersuchung zu berücksichtigen,von einem spezifischen Interesse getragen: Angesichts der erheblichenUnterschiede in den Anteilen sogenannter "nicht-intakter" Familien in den Populationsstatistiken für beide Landesteile, können Ein-Elternteil- und Stieffamilien in Ostdeutschland kaum mehr als nicht-normative Familienformen gelten, während - trotz systematischer Zunahmen - eine solche Situation für Westdeutschland nochvergleichsweise gegeben ist. Entsprechend, so lautete die Annahme, mages je nach Herkunftsregion etwas anderes bedeuten, in einer gegebenen Familienform aufzuwachsen. Ein Vergleich von Stereotypen bezogen auf Kinder aus den verschiedenen Typen von Familien, der auf der Basis der Screeningdaten durchgeführt werden konnte, erbrachte indessen keinenennenswerten Unterschiede.
Auch Auswertungen Haupterhebungsdatenweisen auf mehr Ähnlichkeiten denn Unterschiede hin. Mit Blick auf Konflikte in den Familien als möglicher Variable, die Zusammenhänge zwischen Familienform und psychosozialer Anpassung bei den Kindernvermitteln mag, wurden beispielsweise nicht nur Kern-, Ein-Elternteil-und Stieffamilien gegenübergestellt, sondern unter ersteren auch solche mit durchschnittlichem und überdurchschnittlichem Konfliktniveauunterschieden. Unter allen Familien waren es gerade jene Kernfamilienmit hoher Konfliktintensität, deren Kinder die größten Problemezeigten. Durch den langfristigen Charakter der Studie liegen inzwischenauch prospektive Daten vor zu Änderungen der Familienform, die aktuellausgewertet werden. Dazu gehören beispielsweise Mutterfamilien, diedurch Wiederheirat der Mutter zu Stiefvaterfamilien wurden oderStiefvaterfamilien, in denen eine Trennung der Eltern während desUntersuchungszeitraums eintrat.Leistung: Peter Noack
Mitarbeiter: Stefan Haubold, Christine Krettek -
Netzwerke für Bildungsübergänge
Als Teilprojekt 2 des vom BMBF geförderten Forschungsverbunds VorteilJena richtet sich das Vorhaben auf Übergänge in der Bildungsbiographie von Kindern und Jugendlichen mit Förderbedarf, speziell dem Eintritt in die Grundschule, den Wechsel in die Sekundarstufe I und schließlich den Übergang in die Ausbildung oder Arbeitswelt. Zu diesem Zweck werden als Instrument "Runde Tische" entwickelt und erprobt, an denen Eltern sowie Mitglieder der jeweils abgebenden und aufnehmenden Institution zu einem moderierten Gespräch zusammenkommen, Informationen und Erwartungen austauschen und gemeinsam versuchen, den Übergangsprozess zu optimieren. Im Ergebnis sollen Praxishilfen entstehen, die es Schulen erlauben, selbsttätig Übergangskonferenzen zu organisieren und realisieren.
Leitung: Peter Noack und Bärbel KrackeExterner Link
Mitarbeiterinnen: Kerstin Mayhack, Dorit Weber-LielExterner Link
Link zur Projekthomepage: http://www.vorteiljena.de/de/projekte/netzwerke-fuer-bildungsuebergaenge/Externer Link -
CTC Project - Cognitive Training for Children
There has been accumulating evidence that training of inductive reasoning improves fluid intelligence. The Cognitive Training for Children (CTC) program (Klauer, 1989) is a training program for inductive reasoning on fluid intelligence abilities and mathematics scores. In the proposed project, first, we will test the efficiency and durability of the program in an educational system in Iran, to examine whether the program generalizes to a middle-eastern cultural context. We were tested conditional training effects depending on pretest ability, motivation of pupils, and religious level. Second we will compare the training effects transfer to certain performance in inductive reasoning test (near-near transfer), Fluid intelligence test (near-far transfer) and Mathematics test (far-far transfer). Third, we will examine the influence of parental beliefs concerning development and education and family education practices on children’s intellectual abilities and school achievement.
The training will be administered in four schools with single-gender educational system in Tehran, two schools are located in areas with low socio-economic status and two schools in areas with high socio-economic status. The design is a quasi-experimental intervention study with a Klauer intervention group, an alternative intervention group (life skills training), and a zero-activity control group (regular school lessons). Pre-, post- and two follow-up assessments were scheduled to test training effects. We will use EffectLiteR (Diezfelbinger, Mayer, & Steyer, 2014) to analyses main and conditional treatment effects. Participants and their parents will also report on parental beliefs and education practices. We will use cross lagged path analyses to examine over-time associations between these variables.
Leitung: Emadaldin Ahmadi Sartakhti
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Constructing AcTiveCitizensHip with European Youth: Policies, Practices, Challenges and Solutions CATCH-EyoU
Als gemeinsames Forschungsprojekt innerhalb des Horizons 2020 Programms der Europäischen Union zielt das Vorhaben darauf ab, Faktoren auf verschiedener Ebenen zu identifizieren, die unterschiedliche Formen aktiven Engagements von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Europa vorhersagen und beeinflussen können. Durch quantitative und qualitative Untersuchungen sowie eine Interventionsstudie wird angestrebt, Sichtweisen auf Europa sowie auch gesellschaftliches Engagement besser zu verstehen.
Neben Italien, wo an der University of Bologna das Gesamtprojekt koordiniert wird, umfasst das Konsortium Arbeitsgruppen in Schweden, Griechenland, der Tschechischen Republik, Estlands, Portugal, Großbritannien und Deutschland.
Derzeit läuft die zweite Erhebungsphase: Von November 2017 - März 2018 werden Schüler*Innen und junge Erwachsene an deutschen Schulen wiederholt zu ihrer Einstellung hinsichtlich Europa und der EU befragt.
Leitung (Jena): Peter Noack
Mitarbeiterinnen: Clara Mikolajczyk (Universität Jena), Philipp JugertExterner Link (Universität Leipzig), Katharina Eckstein (Universität Jena), Markus BarthExterner Link (Universität Leipzig),
Link zur Projekthomepage: www.catcheyou.euExterner Link